Das Heiligen-Geist-Hospital zu Lübeck

EINES DER ÄLTESTEN SOZIALEINRICHTUNGEN EUROPAS

EIN DENKMAL VOLLER LEBEN

Erbaut in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhundert gehört das Heiligen-Geist-Hospital zu Lübeck zu den ältesten Sozialeinrichtungen Europas. Reiche Lübecker Kaufleute und der Rat der Stadt errichteten ein Hospiz für Kranke und Bedürftige, aus Fürsorge, aber auch aus Sorge um das eigene Seelenheil. Noch heute werden Teile des in norddeutscher Backsteingotik errichteten Gebäudes als städtische Senioreneinrichtung genutzt. Die mittelalterliche Stiftung blieb bis heute als Stiftung des öffentlichen Rechts erhalten.

Die dreischiffige Hallenkirche enthält u.a. wertvolle Wandmalereien aus der Zeit um 1300, holzgeschnitzte Heiligenfiguren und Altäre sowie auf der Lettnerbrüstung in 23 Bildern Darstellungen aus dem Leben der Heiligen Elisabeth von Thüringen.

An die Kirchenhalle schließt sich die langgezogene Hospitalhalle an, das Langhaus. Hier fanden nach Fertigstellung des Baus alte und kranke Menschen Unterkunft und Pflege. Zunächst standen die Betten im Langhaus nebeneinander ohne Abtrennung. Um 1820 wurden dann die hölzernen Kammern gebaut, die Kabäuschen. Auf etwa 6 qm fanden ein Bett, ein Stuhl und ein kleines Schränkchen Platz.
Erst 1970 zogen die letzten Bewohner aus den Kabäuschen in moderne Senioreneinrichtungen.

Seit 1968 ist der Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt, organisiert vom Verband Frau und Kultur, zu Gast im Heiligen-Geist-Hospital, zunächst nur in der Kirchenhalle, dann später auch im Langhaus mit den Kabäuschen und im Gewölbe.

Mit den Erlösen des Weihnachtsmarktes konnte auch immer wieder ein Beitrag zur Erhaltung der historischen Kunstwerke des Heiligen-Geist-Hospitals geleistet werden. In den 1990er Jahren wurden beispielsweise die Wandmalereien an der Nordwand der Kirchenhalle aufwendig restauriert.